In Deutschland wird wieder häufiger HIV positiv diagnostiziert, wie das Robert Koch-Institut am Montag in einem Bericht veröffentlichte. So sollen 2014 bundesweit 3525 neue Diagnosen gemeldet worden sein, was nach einer Phase sinkender Zahlen einen Anstieg von 7% bedeutet.
Nach Angaben der Deutschen Aids-Hilfe, ist der Anstieg auf den Zuzug aus Ländern mit hohem HIV-Anteil, insbesondere der Flüchtlingsgruppen, zurückzuführen. So soll die Übertragung bereits im Herkunftsland stattgefunden haben. Der vergleichsweise hohe Anstieg der Zahlen unter den Heterosexuellen deutet darauf hin. So lag der Anstieg in dieser Gruppe bei rund 30%.
Gesondert wird darauf verwiesen, dass die Diagnosezahlen nicht den Neuansteckungen entsprechen. Ein Rückschluß auf das Infektionsgeschehen in Deutschland sei nicht möglich. Viele gemeldete Infektionen liegen schon Jahre zurück. Der Anteil an Neudiagnosen aus den Ländern südlich der Sahara stieg von 10 auf 15%. Insgesamt verweist aber das RKI auf die verbesserten Diagnosemethoden, die sicherlich auch einen Einfluß auf die gestiegenen Zahlen haben.
Der Anteil an HIV-Neudiagnosen bei Menschen deutscher Herkunft fiel von 68 auf 64 Prozent. Am häufigsten wurde das Virus in Berlin mit 12,9 Fälle auf 100.000 Einwohner diagnostiziert, was im Vergleich mit anderen Bundesländern ein absoluter Spitzenwert ist. Der bundesweite Durchschnitt lag 2014 bei 4,4 und am Besten mit 1,9 auf 100.000 Bewohner in Thüringen.
RKI: Epidemiologisches Bulletin 27/2015