WHO warnt vor MERS-Virus

Die bevorstehenden Pilgerfahrten nach Mekka und Medina bereiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Sorgen. So müssten Vorkehrungen getroffen werden, um die Ausbreitung des MERS-Virus in dieser Zeit zu verhindern. 

MERS-CoV (Middle East respiratory syndrome coronavirus) wurde erstmals im Jahre 2012 identifiziert und ähnelt dem SARS-Virus. Das Virus aus der Familie der Coronaviren (Coronaviridae) verursacht beim Menschen eine schwere Infektion der Atemwege, Lungenentzündung und Nierenversagen. Bisher gibt es weltweit 700 Erkrankungen in 22 Ländern mit insgesamt 280 Todesopfern. Insgesamt ist das Wissen über die Erkrankung dünn. Alle bekannten Infektionen hatten ihren Ursprung im Nahen Osten mit dem Schwerpunkt in Saudi-Arabien. Die Erkrankungen verliefen schwer und oft tödlich. Jedoch ist nicht bekannt, welcher Anteil der infizierten Personen überhaupt eine Erkrankung entwickelte.

Völlig unklar sind sich die Wissenschaftler bei der Krankheitsübertragung. Es ist davon auszugehen, dass das MERS-CoV nur schwer von Mensch zu Mensch übertragen wird. Als primärer Wirtsorganismus wird die Fledermaus vermutet, als Zwischenwirt gilt das Dromedar, welches das Virus im Einzelfall dann auch an Menschen übertragen kann. Inwieweit das Virus die Fähigkeit entwickeln kann, auch von Mensch zu Mensch übertragen zu werden, ist derzeit nicht geklärt.

Therapien gibt es bei der relativ jungen Erkrankung noch nicht, so werden lediglich die Symptome behandelt.

Ausdrücklich wird bei der WHO nicht von einer aktuellen Pandemiegefahr gesprochen, auch wenn die Lage als ernst eingestuft wird. Allerdings teilte die Organisation bei einer Kriesensitzung vom Dienstag dieser Woche mit, dass die Pilgerfahrten die Ausbreitung fördern könnte. So müssten Vorkehrungen getroffen werden, um die Ausbreitung des MERS-Virus in dieser Zeit zu verhindern.

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