Milchsäurebakterien sollen Antibiotika bei der Behandlung des Magenkeims Helicobacter pylori ersetzen. Der Erreger von Gastritis und Magenkrebs, sowie Entzündungen von Magenschleimhaut und Zwölffingerdarm, kann durch ein Milchsäurebakterium auf natürliche Weise bekämpft werden. Das Ergebnis einer klinischen Studie deutet darauf hin, dass der Einsatz von Antibiotika gegen Helicobacter pylori überflüssig werden könnte.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Christine Lang und Dr. Caterina Holz wurden insgesamt rund 700 Milchsäurebakterienstämme getestet, von denen acht eine Reaktion mit dem Helicobacter pylori-Keim aufzeigten. Der Stamm Lactobacillus reuteri DSM17648 wies die stärksten Bindungs-Eigenschaften auf . In der placebokontrollierten klinischen Studie mit Helicobacter pylori-infizierten Probanden zeigte sich, dass bei täglicher Einnahme des Milchsäure-Bakteriums, bereits nach zwei Wochen es zu einem signifikanten Rückgang der Erreger kam.
Prof. Dr. Christine Lang erklärte, dass der Keim „auf diese Weise seine Beweglichkeit verliert und nicht mehr in die Magenschleimhaut eindringen kann“.
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist Schätzungen zufolge mit dem Helicobacter-Keim infiziert, ohne dass das bei allen Betroffenen zu Symptomen, schmerzhaften Entzündungen oder einer Krebserkrankung führt.