5. Mai: Tag der Händehygiene

Je fünf Finger hat die Hand. 5 und nochmal 5, daher ist der 5.5. als Tag der Händehygiene ausgewählt worden. Die Hände sind wohl die wichtigste Oberfläche bei der Übertragung von Krankheitserregern. Regelmäßiges Händedewaschen gilt von daher als wichtigste Maßnahme, um die Verbreitung von Infektionen einzudämmen. Für den professionellen Bereich gilt Händedesinfektion als die sicherste Maßnahme, doch meist ist die Anwendung zu selten, lückenhaft oder insgesamt falsch.

DSC_0079Während beim Händewaschen die Keimreduktion zu 99,9% stattfindet und dies im Normalfall für den Schutz vor Keimen als ausreichend erachtet wird, sollte die Keimreduktion bei der Händedesinfektion 99,999% aller Krankheitserreger abtöten. Um dies zu gewährleisten ist die Haut der Hände tatsächlich komplett für mindestens 30 Sekunden zu benetzen (variiert je nach Desinfektionsmittel). Ein kurzer Spritzer aus dem Spender, der zwischen den Handflächen verrieben wird, reicht bei Weitem nicht. Das Robert Koch-Institut und die Industrie geben dazu vielfältiges Schulungsmaterial heraus.

Immer noch wird das Desinfizieren der Hände als lästig empfunden. Nach dem Motto „einmal ist keinmal“ entstehen kritische Desinfektionslücken. Neben Zeitdruck nennen viele Mitarbeiter die schlechte Hautverträglichkeit als Hemmnis zur regelmäßigen Nutzung eines Händedesinfektionsmittel. Da Mitarbeiter im medizinischen Bereich oft 40, 50 mal oder mehr die Hände innerhalb weniger Stunden desinfizieren müssen, sollte das Desinfektionsmittel neben der grundsätzlichen Wirksamkeit vor allem erst mal hautverträglich sein.

Zusätzlich lohnt es sich Hautschutz- und Hautpflegepräparate den Mitarbeitern zu stellen, die regelmäßig Händehygiene betreiben müssen. Diese Produkte verhindern Schädigungen der Haut und beugen gleichzeitig berufsbedingte Hauterkrankungen vor. Die Berufsgenossenschaften schreiben den Einsatz von Hautschutz und -pflege vor, in Hautschutzplänen ist die Nutzung verbindlich für alle Mitarbeiter festzulegen.

95% aller nosokomialen Infektionen werden über die Hände verbreitet – eine lückenlose Händehygiene würde demnach 95% der Hygienerisiken innerhalb medizinischer Einrichtungen abdecken. Der 5. Mai sollte genutzt werden um Mitarbeitern in medizinischen Berufen oder auch im Bereich der Lebensmittelhygiene deutlich zu machen, dass es sich bei der Händehygiene nicht um eine lästige Pflicht handelt, sondern Menschenleben gerettet werden. Wer vorsätzlich eine Händedesinfektion nicht verwendet, handelt mitunter auch strafrechtlich relevant.

imageRKI – Händehygiene

Empfehlungen zur Händehygiene, Bundesgesundheitsblatt 2000 

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