RKI: Grippewelle 2014/15

Die Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts (RKI) hat ihren Bericht zum vergangenen Winter vorgelegt. Die Zahlen zeigen eine schwere Grippewelle mit 31.000 Krankenhauseinweisungen, 6.200.000 Arztbesuchen und 3.700.000 Krankschreibungen geführt. Die Altersgruppe der über Sechzigjährigen war mit schweren Krankheitsverläufen besonders betroffen.

Die Grippe wird landläufig als schweres Risiko gerne unterschätzt. Auch Personen, die nicht zur Risikogruppe gehören, können mit schweren Verläufen rechnen, die Erkrankung kann tödlich verlaufen. Für die Risikogruppe, wie Alte, Schwangere und chronisch Erkrankte, fordert die Weltgesundheitsorganisation eine Impfquote von mindestens 75%, in Deutschland hatten wir 2013/14 noch nicht mal 50% erreicht. Bei chronisch Kranken zwischen 18 und 59 Jahren waren lediglich 25% durch eine Impfung geschützt.

Nach Ansicht des RKI ist dies zu wenig. „Die Impfung ist eine wichtige und sichere Schutzmöglichkeit, auch wenn ihre Wirksamkeit schwanken kann“, erklärte RKI-Präsident Lothar Wieler. Das Paul-Ehrlich-Institut hat für diesen Winter bereits 17 Millionen Impfdosen freigegeben. „Die Impfstoffe für die neue Saison 2015/2016 unterscheiden sich in zwei der drei Komponenten gegenüber der vorangegangenen Saison“, erklärte der Präsident des Institutes Klaus Cichutek.

 -

Bildquellenangabe: Martin Büdenbender / pixelio.de

Die Impfskepsis wird vor dem Hintergrund schwankender Wirksamkeiten befeuert. Im vergangen Winter hatte der H3N2 Virusstamm sich während der Grippewelle genetisch verändert. Genau dieser Stamm wurde am häufigsten für den letzten Winter nachgewiesen. Während der Vogelgrippewelle vor Jahren wurde in Bezug auf Nebenwirkungen viel Unsicherheit verbreitet. 21 Prozent hielten die Grippe für ungefährlich, 15 Prozent hatten über das Thema noch nicht nachgedacht

Experten raten ab Ende Oktober zur Impfung. Empfohlen wird die Impfung für Menschen über 60 Jahren, chronisch Kranken mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, medizinischem Personal und Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel.

Bericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts