Uno-Bericht: Kindersterblichkeit sinkt, Aufgaben bleiben

Noch vor dem fünften Geburtstag sind weltweit an die sechs Millionen Kinder gestorben. Zwar mag die Kindersterblichkeit bei uns kein großes Problem mehr sein, auch Weltwert sinken die Zahlen deutlich, doch gibt es laut Uno-Angaben immer noch viel zu viele vermeidbare Todesfälle. Die weltweiten Anstrengungen müssen weiter intensiviert werden.

Die Kindersterblichkeit hat sich seit 1990 mehr als halbiert, während 1990 noch 12,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren starben, gehen aktuelle Schätzungen von 5,9 Millionen (2014: 6,3 Millionen) Kindern aus. Damit ist dennoch das Uno-Millenniumsziel nicht erreicht worden, die Kindersterblichkeit zwischen 1990 und 2015 um zwei Drittel zu reduzieren.

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„Father and child, Dhaka“ by Steve Evans from India and USA – Dhaka, Bangladesh. Licensed under CC BY 2.0 via Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Father_and_child,_Dhaka.jpg#/media/File:Father_and_child,_Dhaka.jpg

Von den täglich sterbenden 16.000 Kinder sind die meisten Todesfälle vermeidbar, wie ein gemeinsamer Bericht von Unicef, der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Weltbank und der Uno-Abteilung für Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten (Undesa) aufzeigt. Neben Ursachen, wie Geburtkomplikationen und Unterernährung spielen Hygiene und Infektionen eine erhebliche Rolle bei der Vermeidung von Kindersterblichkeit. 45 Prozent der Todesfälle ereigneten sich in den ersten 28 Lebenstagen. Lungenentzündungen, Durchfall, Blutvergiftung und Malaria können durch die Verbesserung hygienischer und medizinischer Verhältnisse zum größten Teil verhindert werden. Die Malariainfektion kann mit einfachen Maßnahmen, wie die Nutzung von Mückenschutznetzen, reduziert werden. Eine weitere Verbreitung der Impfungen gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Pneumokokken und Rotaviren würde die Todesfälle durch Lungenentzündungen und Durchfälle senken, schreiben zwei Forscher in einem Kommentar im „Lancet“.

Die stellvertretende WHO-Direktorin Flavia Bustreo weiß um die Möglichkeiten die Sterberate weiter zu verringern. Das Leben tausender Babys kann durch „einfache und bezahlbare“ medizinische Maßnahmen gerettet werden.

Bericht The Lancet
Malaria im brennpunkt.hygiene