Trotz intensiver Bemühungen stecken sich in Europa und Russland immer noch mehr als 100.000 Menschen im Jahr an HIV an. Damit bleibt auch nach über 30 Jahren nach der Entdeckung des Aidserregers die Infektionsquote hoch. Das Europa-Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Kopenhagen teilte für Europa und Russland die Zahl von 136.235 neuen HIV-Infektionen mit.
Das Ziel der europäischen Staaten, bis 2015 die Ansteckungsquote klar zurückzudrängen, wurde demnach verfehlt. In den Statistiken wird deutlich, dass in den wirtschaftlich stärker entwickelten Ländern der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) die Quote mit 5,7 von 100.000 Einwohnern niedriger liegen als in Russland und anderen Osteuropäischen Ländern mit 15,7. Laut Robert-Koch-Institut haben sich in Deutschland im Jahr 2013 rund 3200 Menschen mit HIV angesteckt – davon 2700 Männer.
Auch die Übertragungswege unterscheiden sich zwischen Ost und West. Während im Westen die Ansteckung durch homosexuelle Kontakte zwischen Männern eine Rolle spielen sollen, seien Infektionen über Spritzen innerhalb der Drogenszene in Osteuropa eine wichtige Ursache. Insgesamt überwiegen allerdings Ansteckungen durch heterosexuelle Kontakte, was die Notwendigkeit breiter Aufklärungsarbeit aufzeigt.
Nach Uno-Angaben sterben jährlich rund 1,5 Millionen Menschen an den Folgen von Aids. Insgesamt gibt es ca. 35 Millionen Menschen, die mit HIV infiziert sind. Nach Uno-Angaben ist eine erfolgreiche Bekämpfung von Aids innerhalb der nächsten 15 Jahren möglich. Allerdings müssten dann die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt werden.