RKI: Wissens- und Impflücken vor der Influenzasaison 2015/2016

Das Robert Koch Institut (RKI) steht in den Starlöchern für die nächste Grippesaison. Grippe stellt für ältere Personen, chronisch Kranke und Schwangere ein erhebliches Risiko dar. Grippe wird in der Bevölkerung gerne verniedlicht, viele sind sich nicht über die Gefahren im Klaren und wissen nicht, dass Grippe schwerwiegend und tödlich verlaufen kann.

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aus: „CDC Get Smart poster healthy adult“ von United States Centers for Desease Control and Prevention – Get Smart: Posters. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:CDC_Get_Smart_poster_healthy_adult.jpg#/media/File:CDC_Get_Smart_poster_healthy_adult.jpg

Die Fachleute im RKI machen sich auch für die nächste Grippesaison durchaus Sorgen: „Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert für die Risikogruppen eine Impfquote von mindestens 75%. Davon ist Deutschland weit entfernt. So lag die Impfquote bei Personen über 60 Jahren in 2012/2013 lediglich bei 50% und in 2013/2014 bei 49%; bei chronisch Kranken im Alter von 18-59 Jahren waren lediglich 24% bzw. 23% geimpft.“

So weist die Gesundheitsbehörde darauf hin, dass die Impfung eine wichtige und sichere Schutzmöglichkeit ist, auch wenn ihre Wirksamkeit schwanken kann. Als optimaler Impfzeitraum wird Oktober bis November empfohlen.

„Die Impfstoffe für die neue Saison 2015/2016 unterscheiden sich in zwei der drei Komponenten gegenüber der vorangegangenen Saison. Ausgetauscht wurde gemäß der Empfehlung der WHO der zum Influenzatyp A gehörende H3N2-Stamm und der Influenzatyp B-Stamm, die H1N1-Komponente ist seit der Influenzasaison 2010/2011 unverändert. Neben den trivalenten Impfstoffen sind auch tetravalente Impfstoffe zugelassen, die einen zweiten B-Stamm als vierte Komponente enthalten.

Eine Übersicht der Influenza-Impfstoffe mit den Angaben zu der zugelassenen Altersgruppe steht auf den Internetseiten des Paul-Ehrlich-Instituts zur Verfügung (s.u.). Die zugelassenen Impfstoffe sind gut verträglich. Auch für Schwangere und das ungeborene Kind konnte in verschiedenen Studien die Sicherheit der Grippeimpfung nachgewiesen werden. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten.

Unabhängig vom Impfstatus sollte beim Auftreten von akuten Atemwegssymptomen während einer Grippewelle auch eine Influenzaerkrankung in Betracht gezogen werden. Gerade ältere Personen bekommen häufig kein Fieber und nehmen zu spät ärztliche Hilfe in Anspruch.“

Weitere Informationen:

RKI – Pressemitteilung
Impfinfo Grippe
RKI: Influenza
RKI: Influenza Impfstoffe
Erregersteckbrief Grippe