Die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) wertet regelmäßig die Daten der Haus- und Kinderärzte aus. Auf Grund der Definition der AGI ist seit der 2. Kalenderwoche 2016 die Grippewelle offiziell gestartet. Insgesamt werden inzwischen vermehrt Atemwegserkrankungen gemeldet. Noch sind die gemeldeten Zahlen auf einem niedrigen Niveau. Wie sich in den nächsten Wochen die Grippewelle ausweiten wird, bleibt abzuwarten.

aus: „CDC Get Smart poster healthy adult“ von United States Centers for Desease Control and Prevention – Get Smart: Posters. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:CDC_Get_Smart_poster_healthy_adult.jpg#/media/File:CDC_Get_Smart_poster_healthy_adult.jpg
Dazu hat das Robert Koch-Institut veröffentlicht:
Zusammenfassung der Woche 3/2016
Die Rate der neu aufgetretenen, akuten Atemwegserkrankungen (ARE) ist in der 3. KW 2016 (18.01.2016 bis 24.01.2016) im Vergleich zur Vorwoche gestiegen (6,9 %; Vorwoche: 6,5 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist ebenfalls gestiegen und lag bei 1,8 % (Vorwoche: 1,5 %). Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Influenza hat die Grippewelle begonnen.
Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten Raten beruhen auf den Angaben von 3.285 GrippeWeb-Teilnehmern, von diesen meldeten 252 eine ARE, 65 meldeten eine ILI (Datenstand: Di, 26.01.2016). Durch Nachmeldungen können sich noch Änderungen ergeben.
Die Rate der neu aufgetretenen ILI stieg seit der 53. KW 2015 zum dritten Mal in Folge an (Abbildung 1). Der Wert der 2. KW, der im letzten Wochenbericht noch mit 1,2 % angegeben wurde, musste infolge der Nachmeldungen auf 1,5 % korrigiert werden. Der gegenwärtig steigende Trend ist vor Allem durch den wachsenden Trend bei den Erwachsenen bedingt (Abbildung 2). Die nächsten Wochen könnten für den weiteren Verlauf interessant werden. In der (schwachen Influenza-)Saison 2013/14 hat sich nach dem anfänglichen Aufwärtstrend im Januar keine weitere, nennenswerte Erhöhung gezeigt, wohl aber in der (starken Influenza-)Saison 2014/15.
Auf der Ergebnisseite zeigen wir in dieser Woche die Gesamt-ARE-Rate sowie die ARE-Rate getrennt analysiert nach Kindern und Erwachsenen.

Vergleich der für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten ARE-Raten (gesamt, in Prozent) in den Saisons 2012/13 bis 2015/16. In Jahren mit 53 KW wird für Vorsaisons (mit 52 KW) der Wert für die 53. KW als Mittelwert der 52. und der 1. KW dargestellt. Der schwarze, senkrechte Strich markiert den Jahreswechsel.

Vergleich der für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten ARE-Raten für Kinder (0 bis 14 Jahre) und Erwachsene (ab 15 Jahre) (in Prozent) in den Saisons 2013/14 bis 2015/2016. In Jahren mit 53 KW wird für Vorsaisons (mit 52 KW) der Wert für die 53. KW als Mittelwert der 52. und der 1. KW dargestellt. Der schwarze, senkrechte Strich markiert den Jahreswechsel.
Die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI), die Meldungen von Haus- und Kinderarztpraxen auswertet, berichtet, dass die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen in der 3. KW 2016 im Vergleich zur Vorwoche leicht angestiegen ist und liegt nun in einem Bereich, der sich geringfügig oberhalb der Hintergrund-Aktivität befindet. In 29 % der Atemwegsproben wurden Influenzaviren – vorwiegend vom Subtyp A(H1N1) – nachgewiesen. Nach Definition der AGI, die sich an der Influenza-Positivenrate orientiert, hat damit die diesjährige Grippewelle in Deutschland in der 2. KW 2016 (also vor zwei Wochen) begonnen. Weitere Informationen sind abrufbar im aktuellen Influenza-Wochenbericht unter: https://influenza.rki.de/Wochenberichte.aspx.
Weitere Links zusammengestellt durch das RKI:
RKI-Ratgeber und FAQ
- RKI-Ratgeber für Ärzte (2011)
- FAQ zu Grippe (26.10.2015)
- FAQ zur saisonalen Influenzaimpfung (28.10.2015)
Epidemiologie
- Impfquoten der Masern-, HPV– und Influenza-Impfung in Deutschland, Epid Bull 01/2016
- Aktueller Wochenbericht und detaillierte Informationen zu aktuellen und früheren Influenzasaisons der Arbeitsgemeinschaft Influenza
- Bericht zur Epidemiologie der Influenza in Deutschland Saison 2014/15 (14.9.2015)
- Ausbruchsgeschehen in Pflegeeinrichtungen in der Saison 2014/2015, Epid Bull 28/2015
- Influenza-assoziierte Sterblichkeit in Deutschland: Neue Schätzungen bis Saison 2012/2013, Epid Bull 3/2015
- Die Arbeitsgemeinschaft Influenza als zentrales Instrument der Influenzaüberwachung in Deutschland, Epid Bull 40/2014
- Nationaler Pandemieplan (in Überarbeitung)
- GrippeWeb: Informationen aus der Bevölkerung über akute Atemwegserkrankungen
- European Influenza Surveillance Network (EISN)
- Infektionsepidemiologisches Jahrbuch
- Falldefinitionen des Robert Koch-Instituts
- Archiv der Influenza-Beiträge im Epidemiologischen Bulletin
Diagnostik und Umgang mit Probenmaterial
- Nationales Referenzzentrum für Influenza
- Hinweise zur Probenentnahme (2006)
- Hinweise zum Probentransport (2006)
- Fotoserie über Influenzadiagnostik im RKI (2009)
- Leitlinie „Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen“, Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften, 31.3.2014
Prävention und Bekämpfung
- Impfseiten des RKI, u.a. mit Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO)
- Paul-Ehrlich-Institut: Informationen zu Grippeimpfstoffen
- Infektions- und Krankenhaushygiene: Empfehlungen zum Ausbruchsmanagement und zum Umgang mit Influenzapatienten
- Management von respiratorischen Ausbrüchen in Kliniken und Pflegeeinrichtungen
- Präsentismus bei Grippe: Informationsmaterial für das öffentliche Gesundheitswesen
Therapie
Forschung
- Fachgebiet Influenzaviren und weitere Viren des Respirationstraktes
- Fachgebiet Respiratorisch übertragbare Erkrankungen
- Fachgebiet Impfprävention
Presse-Informationen
Weitere Informationen
- Elektronenmikroskopische Aufnahmen von Influenzaviren
- Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC)
- US-amerikanische Centers for Disease Control and Prevention (CDC)
- Weltgesundheitsorganisation
Informationen für Bürger
- Bei Grippeweb mitmachen
- BZgA: Erregersteckbrief Grippe (Influenza) in deutscher, englischer, französischer, russischer, türkischer und arabischer Sprache
- BZgA zur Grippeschutzimpfung, u.a. „Factsheet Sicherheit und Wirksamkeit der Grippeschutzimpfung“
- Gesundheitsinformation.de zu Influenza
Siehe auch
Stand: 11.01.2015