H5N8 auch bei Wildvögeln in Deutschland

Bei einem Wildvogel in Mecklenburg-Vorpommern ist ein weiterer Fall der Vogelgrippe mit dem Erreger H5N8 nachgewiesen worden. Im Landkreis Vorpommern-Rügen ist eine Krickente im Rahmen der Überwachung zur Geflügelpest geschossen und untersucht worden.

Das Landwirtschaftsministerium in Mecklenburg-Vorpommern bestätigte damit den ersten Nachweis von H5N8 außerhalb der Nutztierhaltung. Der Verdacht einer Übertragung durch wild lebende Vögel wird damit deutlich wahrscheinlicher. Das Tier wurde außerhalb des Risikobereiches abgeschossen und hatte äußerlich keine Krankheitsanzeichen.

H5N8 ist in den vergangenen Wochen zweimal in Deutschland, zweimal in den Niederlanden und einmal in Großbritannien nachgewiesen worden. Eine weitere Ausbreitung wird inzwischen für äußerst wahrscheinlich gehalten. Eine Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems hatte den möglichen Verbreitungsweg mitgeteilt. So sollen die Viren im Osten Russlands auf Zugvögel übertragen worden sein. Krickenten gelten als äußerst mobil und legen hohe Entfernungen von bis zu 8000 Kilometern zurück und leben in großer Zahl am Baikalsee in Sibirien und sollen auch in Südkorea beobachtet worden sein. Diese Tiere fliegen auch bis nach Europa.

In Mecklenburg-Vorpommern wurde die sofortige Unterbringung aller Hühner, Puten, Enten und anderer Nutzgeflügel in Ställen oder überdachten Volieren angeordnet um einen Kontakt mit Wildvögeln zu verhindern. Veterinärämter und Polizei kontrollieren bei rund 40.000 Tierhaltern die Einhaltung des Erlasses.