BUND: antibiotika-resistenten Keime im Putenfleisch

Die Umweltorganisation BUND verlangt eine erhebliche Reduzierung von Antibiotika in der Tiermasthaltung von mindestens 50%. Derzeit werden nach Angaben des BUND in der deutschen Tierhaltung jährlich 1450 Tonnen Antibiotika für 800 Millionen Euro eingesetzt. Nach einer Untersuchung der Umweltorganisation in zwölf Städten sind 90 Prozent der Putenfleischstücke mit antibiotika-resistenten Staphylokokken besiedelt. Ebenfalls ließ sich auch vermehrt ESBL auf den Fleischstücken nachweisen. Insgesamt waren 7 von 57 Fleischstücken unbelastet. BUND-Vorsitzende Hubert Weiger hält dies für ein klares Zeichen für den fortgesetzten Missbrauch von Antibiotika in der Putenmast. Der BUND teilte jedoch mit, dass diese Untersuchung keine repräsentative Studie sei, da diese für die Organisation nicht zu finanzieren sei.

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„Turkeys“. Lizenziert unter Public domain über Wikimedia Commons – http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turkeys.jpg#mediaviewer/File:Turkeys.jpg

Der Einsatz von Antibiotika lässt sich in extensiv betriebener Tierhaltung nicht verhindern. Die Fleischpreise, die der Verbraucher bereit ist zu zahlen, machen es nahezu unmöglich komplett auf Antibiotika in der Tiermast zu verzichten. Dennoch gelten Mastbetriebe als Ursprung antibiotika-resistenter Keime. Fachleute verweisen von daher immer wieder auf den intensiven Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung.

Gleichzeitig sind Staphylokokken auf Lebensmitteln die Ursache für Lebensmittelvergiftungen. Zum Schutz ist rohes Fleisch hygienisch zu verarbeiten und stets durchgegart zu verwenden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät die Verbraucher, nach dem Berühren von rohem Fleisch gut die Hände zu waschen.

Mit dem Ergebnis der Untersuchung weist der BUND zusätzlich auf die gesellschaftlichen Gefahren durch resistente Bakterien hin und mahnte „ernst gemeinte Konsequenzen des Landwirtschaftsministers und der Tierhaltungsindustrie“ an.

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