MRE und der wirtschaftliche Schaden für Krankenhäuser

In einer Kurzveröffentlichung der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) fordern die Autoren W. Popp und K.-D. Zastrow ein generelles Eingangsscreening zur schnellen Entdeckung Multiresistente Erreger (MRE) nicht nur aus rein medizinischen und hygienischen Gründen, sondern aus wirtschaftlichen Gründen. Die Autoren gehen davon aus, dass der Verlust für ein Klinikum pro MRE-Fall bei mindestens 8.000 Euro liegt.

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Bildquellenangabe: Thorben Wengert / pixelio.de

So wird in der Veröffentlichung auf eine frühere Studie aus den Vivantes Kliniken verwiesen, die massive finanzielle Einbußen der Krankenhäuser bei der Behandlung von MRE-Patienten im deutschen DRG-System aufzeigte. Eine aktuelle Auswertung der InEK-Daten durch Prof. Kersting und Kollegen aus dem IGES-Institut zeigt, dass immerhin 3,1 % der Patienten mit einer MRE-spezifischen OPS abgerechnet werden . Zusätzliche Kosten entstehen demnach durch Isolierung, Medikamenteneinsatz und längere Liegezeiten.

Die durchschnittlichen Zusatzkosten pro MRE-Patient belaufen sich demnach auf 10.000 €. Da die Krankenhäuser pro MRE-Fall nicht mehr als 2.000 Euro zusätzlich erhalten, ergibt sich der Betrag von 8.000 Euro. Die Autoren rechnen vor, dass sich bei einem Klinikum mit 1.000 Fällen sehr schnell ein Verlust von 8 Millionen Euro ergibt. Die Belastung der deutschen Krankenhäuser dürfte sehr schnell in hohe Millionenbeträge gehen.

Schaut man sich die Daten genauer an, stellt man fest, dass die Kosten steigen, je später die Diagnose gestellt wird. Popp und Zastrow kommen zu dem Schluß: „Dies wiederum führt zu der Folgerung, dass alle Hygienemaßnahmen zur Vermeidung der Weiterverbreitung von MRE und ein generelles Eingangsscreening, auch aus wirtschaftlichen Gründen eingeführt werden müssen.“

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  1. […] Zusätzlich hatte zum wirtschaftlichen Schaden für Krankenhäuser bei MRE die Deutsche Gesellschaft… Die Autoren gehen demnach davon aus, dass der Verlust für ein Klinikum pro MRE-Fall bei mindestens 8.000 Euro liegt. Schaut man sich die Daten genauer an, stellt man fest, dass die Kosten steigen, je später die Diagnose gestellt wird. Popp und Zastrow kommen zu dem Schluß: “Dies wiederum führt zu der Folgerung, dass alle Hygienemaßnahmen zur Vermeidung der Weiterverbreitung von MRE und ein generelles Eingangsscreening, auch aus wirtschaftlichen Gründen eingeführt werden müssen.” […]

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