Verunreinigte Injektionsnadeln?

In den Niederländischen Medien wurde verbreitet, dass Injektionsnadeln des Medizinprodukteherstellers Terumo Verunreinigungen durch Klebstoffreste aufweisen könnten. Im Beitrag wurde gemeldet, dass die Injektionsnadeln Leimpartikel in den Körper abgeben würden, die möglicherweise gesundheitsschädlich sein können. Das Unternehmen soll schon längere Zeit um die Verunreinigung gewusst haben. Inzwischen sind die Meldungen ebenfalls nach Deutschland geraten, allerdings sind die Informationen umstritten.

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von Kuebi = Armin Kübelbeck (Eigenes Werk) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Leimkleber, der laut Hersteller sehr häufig in Medizinprodukten eingesetzt wird und biokompatibel sein soll, fixiert die Nadel auf dem Kunststoffteil . Unbestritten können minimale Klebstoffreste auch in den menschlichen Körper gelangen. Die eingesetzte Substanz Bisphenol-A-Diglycidylether (BADGE) ist jedoch laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) unbedenklich. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat BADGE nicht giftig oder krebserregend eingestuft. Im niederländischen Medien aber wurde BADGE mitunter mit der chemischen Verbindung Bisphenol A (BPA) verwechselt, die möglicherweise gesundheitsgefährdend ist.

Meldungen von Patienten, bei denen Leimteile die Blutgefäße verstopfen, liegen nicht vor. So scheinen die Behörden auch keine größeren Bedenken zu haben. In der Schweiz werden die Ergebnisse der Überprüfungen anderer Arzneimittelbehörden geprüft. Das BfArM verweist auf die Experten in Belgien, die derzeit die Ergebnisse der durchgeführten Inspektion auswerten, auf deren Basis möglicher Weise bei Bedarf kurzfristig weitere Schritte zum Schutz der Patienten durchgeführt werden können. Es zeichnet sich aber ab, dass es sich hier dann doch um eine mediale „Finte“ gehandelt hat.