Nach einer Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind Mastschweine 2014 durchschnittlich zwei Tage pro Stallplatz mit Antibiotika behandelt worden, während 2011 es noch fünf Tage gewesen seien. „Eine positive Erkenntnis aus unseren Studien ist, dass antibiotikaresistente Keime in der Lebensmittelkette nicht weiter zunehmen“, sagte BfR-Präsident Andreas Hensel.
Die Landwirtschaft wurde im Zusammenhang mit multiresistenten Erregern (MRE) immer wieder als Mitverursacher genannt. Annemarie Käsbohrer, Leiterin der Fachgruppe zu Antibiotikaresistenzen im
BfR verweist darauf, dass nicht nurim Krankenhaus sondern auch bei Lebensmittel Menschen mit den Erregern in kontakt kommen.
Gerade in Ländlichen Regionen wurden resistente Keime häufiger angetroffen, was auf den Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft zurückgeführt wird. Warum es aber zu der aktuellen Entwicklung gekommen ist, sei auch dem BfR nicht klar. Möglicherweise hat die Landwirtschaft ein entsprechendes Problembewußtsein erreicht.
Das Arzneimittelgesetz ist inzwischen auch geändert worden. Ab einer bestimmten Bestandsgröße müssen Landwirte Angaben über den Antibiotikaverbrauch erheben. Die Bundesregierung hatte zudem im Mai die Deutsche Antibiotika-Resistenz-Strategie (DART 2020) beschlossen, um gegen Mißbrauch von Antibiotika vorzugehen und damit die Verbreitung von MRE zu bekämpfen.