Die Krankenhäuser in NRW wollen über multiresistente Keime aufklären. Am 05.05.2015 hat die Aktion „Keine Keime“ begonnen, die mit Broschüren, Plakaten und einer Ausstellung informiert und sensibilisiert. Schirmherrin ist NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft persönlich. In der Ausstellung wird u.a. ein Selbsttest, der das Ergebnis von Waschen und Desinfizieren der Hände prüft. Ziel ist auch, aufzuklären, wie alle zur Prävention beitragen können. Laut NRW-Gesundheitsministerin Steffens (Grüne) könne die Initiative das Bewusstsein für Hygiene in Krankenhäusern weiter stärken.
„Gemeinsam Gesundheit schützen. Keine Keime. Keine Chance für multiresistente Erreger“ – unter diesem Motto steht die landesweite Hygiene-Initiative für Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es Patientinnen und Patienten, Besucherinnen und Besucher, aber auch die breite Öffentlichkeit für das Thema Keime zu sensibilisieren und über Hygiene-Maßnahmen aufzuklären. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, sich und andere zu schützen und eine mögliche Übertragung von Keimen schon im Vorfeld zu unterbinden. Die Kampagne möchte Wissen rund um die Hygiene verbreiten, um insgesamt die gemeinschaftliche Prävention zu erhöhen.
Hinter der Aktion steht die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V. (KGNW), stellvertretend für 370 Krankenhäuser im bevölkerungsreichsten Bundesland, wo 4,5 Mio. Patientinnen und Patienten pro Jahr im krankenhaus behandelt werden. Auf der Internetseite von „Keine Keime“ wird damit geworben: „professionell geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen täglich für eine hohe Qualität in der Versorgung. Jedes Krankenhaus ergreift zahlreiche Maßnahmen, um hohe Hygienestandards zu gewährleisten. Wesentlich ist dabei neben der Sterilisation von Geräten die Handhygiene. Desinfektionsspender befinden sich in allen Bereichen des Krankenhauses. Wer informiert ist und die eigene Handhygiene pflegt, leistet mit geringem Aufwand einen großen Beitrag zum Gesundheitsschutz aller.“
Die grundsätzlich positiv zu bewertende Aktion findet aber auch Kritik. So erweckt die Internetseite www.keine-keime.de den Eindruck, dass resistente Keime vor allem von Außen und durch die Patienten und Besucher in Krankenhäuser verbreitet werden. Unter all den Zahlen und Fakten wird verschwiegen, dass in einem Großteil der Übertragungen von nosokomialen Infektionen die Hände des Krankenhauspersonals die wichtigste Rolle spielen.
siehe auch www.keine-keime.de