Kinderärzte: schlechter Impfschutz bei Flüchtlingen

Kinderärzte Verbandspräsident Wolfram Hartmann kritisierte am Montag die medizinische Betreuung und den mangelhaften Impfschutz von Flüchtlingskindern in Deutschland. „Alle, die ins Land kommen, müssten eigentlich eine erneute Grundimmunisierung bekommen, um die Gefahr zu bannen. Aber das kostet Geld und Personal. Und das ist im Moment nicht ausreichend gesichert“

Jedes Kind habe ein Grundrecht auf Impfung gegen verhütbare Krankheiten. Flüchtlinge sollten gegen Masern, Mumps und Windpocken sowie gegen Diphtherie, Tetanus und Kinderlähmung geimpft werden, erklärte Hartmann im Rahmen des Kinderärztekongresses im hessischen Bad Orb. „Flüchtlinge sollten einen umfassenden Impfschutz bekommen, …“

Auch wurde insgesamt der Impfschutz in Deutschland als nicht zufriedenstellend eingestuft. Das Beispiel Masern zeigt die Entwicklung in Deutschland. Während weltweit die Krankheit durch aufwändige Impfprogramme zurückgedrängt wird zeigen sich in Deutschland wieder leicht steigende Zahlen. Als Ursache werden Impfverweigerer genannt, deren Anteil derzeit auf 3 % geschätzt wird. Allein 2013 waren nach RKI-Angaben 1775 Menschen an Masern erkrankt. Immerhin liegt die Sterblichkeit in den Industrieländern bei 1:1000 Erkrankungen. Die Ausrottung von Masern wird nach herrschender Meinung für möglich gehalten, wenn die weltweiten Impfquoten erhöht werden können. Um den Folgen der deutschen Impfmüdigkeit entgegen zu treten, fordert der Verband Impfpflicht für Kitas und Schulen.

Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)

Kinder- und Jugendärzte kritisieren mangelnden Impfschutz bei Flüchtlingen

RKI: Masern

 

 

3 comments

  1. […] Vor allen in Entwicklungsländern sind Masern weiterhin ein großes Problem. Die aktuellen Flüchtlingsströme stellen auch für die Kindermedizin eine zusätzliche Aufgabe dar. Der Mangelnde Impfschutz unter den Flüchtlingen erhöht die Gefahr von Infektionen. brennpunkt-hygiene berichtete dazu im Oktober letzten Jahres.  […]

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