RKI-Forschungsteam grenzt Quelle des Ebolafieber-Ausbruchs ein

Der aktuelle Ebola-Ausbruch gilt als einer der best dokumentiertesten Infektionsausbrüche. Bisher war jedoch völlig unklar, wo die Infektion ihren Anfang nahm. Doch jetzt konnten Forscher in einem holen ausgebrannten Baum in Guinea, in dem Forscher die Erbsubstanz einer Fledermaus-Art nachgewiesen hatten, den Ursprung des aktuellen Ebolafieber-Ausbruchs in Westafrika eingrenzen. Die Arbeit wurde im EMBO Molecular Medicine January 2015 veröffentlicht.

Ebola (Thomas W. Geisbert, Boston University School of Medicine)

Ebola (Thomas W. Geisbert, Boston University School of Medicine)

Das Forschungsteam rund um den Wissenschaftler Fabian Leendertz unter Federführung des Robert Koch-Instituts konnte die Wildtier-Quelle des Ebolafieber-Ausbruchs in Westafrika eingrenzen. Dabei bestätigten sich bisherige Vermutungen zum Reservoir des Virus in Wildtieren. Die Arbeiten sind in der Fachzeitschrift EMBO Molecular Medicine erschienen.

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Hohler Baum, Quelle: RKI

Das Team untersuchte im April 2014 die Umgebung des Indexpatienten, mit dem der Ausbruch begonnen hatte. Anders als bei den bisherigen Ebola-Ausbrüchen gibt in der Ortschaft Meliandou in Guinea keinen tropischen Urwald. Die Wissenschaftler fanden allerdings fünfzig Meter vom Wohnort des zweijährigen Jungen einen einzelnen hohlen Baum, in dem die Kinder vor Ort oft gespielt haben. Obwohl der Baum kurz vor dem Eintreffen der Wissenschafter gebrannt hatte, konnte das Team die Erbsubstanz der Fledermaus-Art nachweisen, die vor dem Brand auf dem Baum gelebt hatte. Gefunden wurde die Erbsubstanz in Boden und Ascheproben. Es handelte sich um Mops condylurus, eine Art (Spezies), die schon bei früheren Ebolafieber-Ausbrüchen als mögliches Reservoir diskutiert worden ist und von der bekannt ist, dass sie Ebolavirus-Infektionen überlebt und in der Antikörper gegen Ebolaviren gefunden worden waren.

Damit scheint das Rätsel um den Ursprung der aktuellen Epidemie gelöst worden zu sein. Mit fast 20.000 Infektionen und mehr als 7.600 Todesfälle ist die Epidemie für die betroffenen Länder ein massives Problem.

Weitere Informationen:

Investigating the zoonotic origin of the West African Ebola epidemic, EMBO Molecular Medicine, Januar 2015

Presseinformation (in englischer Sprache)

Ebola-Seiten des Robert Koch-Instituts: www.rki.de/ebola

 

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